Das indianische Horoskop basiert auf der natürlichen Verbindung von Mensch und Kosmos. Die Indianer sehen den Menschen in erster Linie als Teil der Natur und des Kosmos, sie haben nicht das heute weit verbreitete egozentrische Menschenbild, das den Menschen als die Krone der Schöpfung sieht. In den alten Weisheiten der Indianer sind die Menschen die Kinder von Mutter Erde und Vater Himmel. Dies zeugt von einer ganzheitlichen Sicht der Dinge, in der ein Mensch aufs Tiefste mit der ihn umgebenden Welt verbunden ist. Dieses alte Wissen prägt ein Indianisches Horoskop und verbindet es noch stärker mit dem Jahreskreis.

Indianisches Horoskop: Das Medizinrad und die Tier-Totems

Das indianische Horoskop orientiert sich wie auch das westliche am Rhythmus der Jahreszeiten, der von Sonne und Mond abhängig ist. Basierend auf den Tagen der Tag-und-Nacht-Gleichen existiert jeweils ein für ca. einen Mond (Monat) geltendes Tier-Totem. Daraus ergibt sich das sogenannte Medizinrad, das in etwa unserem Tierkreis entspricht. Die Zeichen repräsentieren die Energien der in den jeweiligen Zeiträumen geborenen Menschen. Die Tiere des Medizinrads stammen aus den Lebensräumen der Indianer. Dazu gehören unter anderem Raubtiere wie der Wolf und der Braunbär und viele Vögel wie der Falke, der Rabe, die Eule und die Gans.

Indianisches Horoskop: Die Elemente

Eine große Rolle in der Naturverbundenheit der Indianer spielen natürlich die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft. Aus ihnen ist letztlich alles entstanden und sie stehen jeweils für eine ganz besondere Qualität, die in ihrer Mischung das Wesen aller Dinge und Menschen ausmacht. Jedem Totem-Zeichen ist ein Element zugeordnet, wobei die zusammengehörigen Zeichen zusammen einen Clan bilden. Die charakteristischen Eigenschaften der Elemente sind denen der westlichen Astrologie sehr ähnlich. Die Zeichen des Elements Feuer gehören zum Habichts-Clan. Dem Feuer ist der Geist und die Schöpferkraft zugeordnet. Die Erdzeichen bilden den Schildkröten-Clan, der für Ordnung, Struktur und Stabilität steht. Das Denken und der Verstand ist den Luftzeichen zugewiesen, die im Schmetterlings-Clan zusammengefasst sind. Das Wasserelement im Frosch-Clan repräsentiert die Seele und die Emotionen.

Indianisches Horoskop: Die Vier Winde

Ein Indianisches Horoskop kennt noch eine weitere Unterteilung des Medizinrades. Die vier Himmelsrichtungen, von den Indianern auch die Vier Winde genannt, stehen für bestimmte Aspekte von Wissen und Weisheit. Die Aufteilung in jeweils drei Zeichen, die einem Wind zugehörig sind, viertelt das Medizinrad. Die Winde fassen letztlich auch eine Qualität der Jahreszeit zusammen, die auf einer metaphysischen Ebene bestimmte Entwicklungsrichtungen des Menschen fördern und aktivieren kann. Sie spiegeln das Lebensthema des Menschen wider.

Das Frühjahr beginnt mit dem Ostwind, der die Zeichen Falke, Biber und Hirsch beeinflusst. Dieser Wind, der Wärme und Hoffnung mit sich bringt, fördert die Spiritualität des Menschen. Specht, Lachs und Braunbär sind die Totems der Sommerzeit. Nun kommt der Wind vom Süden und steht für eine Zeitqualität, die eine Förderung der Wahrnehmung mit sich bringt. Auch die Empfänglichkeit für Gefühle ist hier verstärkt. Es folgt die Herbstzeit – der Westwind weht und kündigt vom herannahenden Winter. In dieser Zeit regieren die Totems Rabe, Schlange und Eule. Mit Hilfe der verfeinerten Wahrnehmung, die die sommerlichen Südwinde gebracht haben, können nun Erkenntnis und Einsicht gewonnen werden. Für den herannahenden Winter stehen letztendlich noch die Themen Erholung und Erneuerung an. Diese werden von den Nordwinden repräsentiert und treffen besonders auf die Tier-Totems des Winters an, zu denen Gans, Otter und Wolf gehören.

Ein indianisches Horoskop vereint das Wesen des Tier-Totems mit den Qualitäten des Clans und der Winde. Daraus ergibt sich ein Menschenbild, das den Menschen wieder näher zur Natur führt und ihn mit seiner Entwicklungsaufgabe konfrontiert.