Die keltische Kultur und vor allem das Druidentum, also die Priesterkaste der keltischen Völker, hat ihren bedeutenden Einfluss im Bereich der Spiritualität bis heute bewahrt. Obwohl es nur wenige schriftliche Überlieferungen aus der Zeit der Kelten gibt, wurde das wertvolle Wissen weitergegeben. Im Bereich der Astrologie existiert ein keltisches Horoskop, dessen Ursprung und Entwicklung aber umstritten ist. Ob es wirklich so alt ist wie die keltische Kultur kann nicht mehr nachgewiesen werden. Unumstritten basiert es aber auf einem der wichtigsten Faktoren der keltischen Traditionen, den Bäumen. Die Druiden maßen den Pflanzen und vor allem den Bäumen eine ganz besondere Bedeutung bei. Jeder Baum war Träger einer bestimmten Energie, die zu kultischen Anlässen und auch zu Heilungszwecken mittels bestimmter Handlungen gezielt eingesetzt werden konnte. Dementsprechend stehen die Bäume auch symbolisch für Eigenschaften und Verhaltensweisen, die der jeweiligen Energie entsprechen. Dies ist die Grundlage für ein keltisches Horoskop.

Die Baumzeichen

Die Aufteilung der verschiedenen „Baumzeichen“ ist etwas komplexer als die des Tierkreises. Jeweils zwei Zeiträumen unseres heutigen Jahreskalenders ist ein Baum zugeordnet. Der Wendepunkt, an dem die Zuordnung der Baumzeichen von vorne beginnt, ist der 24. Juni, ein Tag, der wahrscheinlich wegen der Nähe zur Sommersonnenwende auch in anderen Glaubensrichtungen eine wichtige Rolle spielt. Ihm ist die Birke zugeordnet, der man eine besondere innere Weisheit und positive Einstellung nachsagt. Für ein keltisches Horoskop wird eine besondere Bedeutung auf die Tage der Sonnenwende und die Tage der Tag und Nacht-Gleichen gelegt. So herrscht das Baumzeichen Eiche über die am 21.3. Geborenen, dies ist der Tag der Frühjahrs-Tag und Nacht Gleiche. Diesen Menschen wird Beständigkeit und Mut nachgesagt. Der Ölbaum bestimmt den Tag der Herbst-Tag und Nacht Gleiche am 23. September. Er steht für Pflichtbewusstsein und Gerechtigkeit.

Das keltische Baumjahr nach unserem Kalendersystem gesehen, beginnt mit dem Apfelbaum, der nicht zuletzt aufgrund seines Charmes und seiner Anziehungskraft einen besonderen Bezug zu Liebe und Treue hat. Er wird auch den Ende Juni Geborenen zugeordnet. Das Zeichen Tanne, das für Anfang Januar und auch Juli gilt, repräsentiert mit seinem Motto „Harte Schale, weicher Kern“ vielleicht am ehesten den Steinbock-Charakter. Die Ulme (Mitte Januar und Mitte Juli) ist ein wohlwollender, sozialer Zeitgenosse und das Zeichen Zypresse, das am Ende des Januars und des Julis gilt, vereint Wesenszüge von Steinbock und Wassermann und sticht vor allem durch seinen unbeirrbaren Optimismus hervor.

Der Februar, und entsprechend auch der August, wird von den Baumzeichen Pappel, Zürgelbaum und Kiefer besetzt. Der schnell wachsenden Pappel fehlt die innere Stabilität, die sie sich häufig durch einen starken Partner sichern möchte. Der Zürgelbaum dagegen ist selbstsicher und anpassungsfähig. Er fällt durch seine ausdauernde Zielstrebigkeit auf. Die Kiefer legt besonderen Wert auf Sicherheit und darf sich nicht durch zu viel Vorsicht hemmen lassen. Den März und den September bestimmen die Weide, die Linde und die Haselnuss. Die Eberesche repräsentiert diejenigen, die Anfang April oder Oktober geboren sind. Sie gelten als eitel und sensibel. Das Ahorn (Mitte April und Oktober) ist eine originelle, intelligente Persönlichkeit. Am Ende der Monate April und Oktober herrscht der Nussbaum vor. Ein leidenschaftlicher, kluger Mensch mit einem Hang zur Eifersucht. Der Kastanienbaum, der die Zeiträume Mitte Mai und Mitte November beherrscht, gilt als diplomatisch und gerecht. Er fühlt sich oft unverstanden. Besonders impulsiv und ehrgeizig sollen im Zeichen der Esche Geborene sein, diese gilt Ende Mai und Ende November. Den Juni und Dezember schließlich dominieren die Baumsymbole Hainbuche, die für Verlässlichkeit und Standhaftigkeit steht, und der als kreativ geltende Feigenbaum.