Können Steine heilen? Die Antwort auf diese Frage ist – wie könnte es anders sein – umstritten. Während die einen auf die lange esoterische Tradition verweisen, in der mit der Heilkraft von Steinen gute Erfolge erzielt wurden, fehlt es den anderen am wissenschaftlichen Nachweis. Die Heilwirkung wird – analog der Haltung gegenüber homöopathischen Mitteln – als Placeboeffekt bezeichnet. Was niemanden daran hindern sollte, sich selbst eine Meinung zu bilden. Und auch tatsächlich kaum jemanden hindert, denn die Zahl der Menschen, die sich mit der uralten Kunst des Heilens vermittels bestimmter Steine befassen, nimmt zu.

Uraltes Wissen um die Heilkraft der Steine

Wenn Sie also das nächste Mal Wasser aus einer Karaffe angeboten bekommen, an deren Boden sich kleine Steine befinden, dann dürfen Sie getrost davon ausgehen, dass es sich nicht um Kieselsteine handelt, sondern um Edelsteinwasser. Welche Steine in das Wasser gelegt werden, hängt von der Wirkung ab, die erzielt werden soll. So wird Bergkristallen grundsätzlich eine reinigende Wirkung nachgesagt. Bernstein und Jade helfen Angstzustände mindern. Allerdings ist die Steinheilkunde ein sehr feines ausgeklügeltes System, sodass Sie sich mit der Wirkung einzelner Steine intensiv befassen sollten, bevor Sie diese für therapeutische Zwecke einsetzen. Während beispielsweise einige Steine bestimmte Körperregionen anregen oder beruhigen und so ihre Wirkung entfalten, sind andere Abschnitten und typischen Störungen im Lebensalter eines Menschen zugeordnet. Und auch den Sternzeichen wird die hilfreiche Heilkraft bestimmter Steine zugesprochen, mit denen sie typische Merkmale ihres Geburtshoroskops ausgleichen können. Die Steine entfalten dann zudem eine vorbeugende Kraft.

Methoden der Anwendung von Heilsteinen

Wer Trinkwasser mit Steinen energetisieren möchte, muss zudem darauf achten, dass er keine Steine verwendet, die metallene Elemente enthalten, da diese sonst im Wasser oxidieren. Auch sollte das Wasser vor dem Trinken noch einmal gefiltert werden, um zu verhindern, dass feine Partikel, die sich gelöst haben könnten, aufgenommen werden. Neben dem Einlegen in Wasser gibt es zudem andere Möglichkeiten, Heilsteine zu verwenden. Das dauerhafte Tragen als Schmucksteine gehört ebenso dazu wie das Auflegen von Heilsteinen auf bestimmte Körperregionen.

Heilsteine – individuelle Therapie ist erforderlich

Heilende Steine, Bachblüten, Globuli, Besprechen – wer sich mit den traditionellen Möglichkeiten alternativer Therapien befasst, sollte sich verdeutlichen, dass es hier kein einfaches Ursache-Wirkungsprinzip gibt, wie es in der Wissenschaft definiert wird. Insofern kann ein wissenschaftlicher Beweis nicht erbracht werden, da das zugrunde liegende Menschenbild und Wirkprinzip differiert. Heilsteine werden angewandt, um die Selbstheilungskräfte des Menschen zu aktivieren. Daher spielen bei der Auswahl der Steine für eine Heilbehandlung nicht allein „objektive“ Kriterien eine Rolle, sondern es muss eine jeweils individuelle Behandlungsform gefunden werden. Verspricht Ihnen also eine werbende Anzeige, eine Störung oder Erkrankung mithilfe eines bestimmten Steines heilen zu können, dürfen Sie auch bei grundsätzlicher Sympathie für die Steinheilkunde skeptisch sein. Es verhält sich ähnlich wie bei der Zuordnung der Sternzeichen: Gewisse Grundmerkmale sind zu erkennen, eine exakte Horoskoperstellung lässt sich jedoch nur durch Spezialwissen und mit Kenntnis Ihrer Geburtsdaten durchführen.