Kartenlegen mit Zigeunerkarten

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Auch die so genannten Zigeunerkarten gehören zu den Kartenspielen, die zur Wahrsagerei genutzt werden. Dieses Kartendeck besteht aus insgesamt 36 Karten, die im unteren Bereich mit einem Begriff ausgestattet sind. Dieser wird in Deutsch, Französich, Kroatisch, Englisch, Italienisch und Ungarisch übersetzt. Das heute bekannteste Deck stammt nebenbei bemerkt zumeist von der Wiener Spielwarenfabrik Piatnik. Das Design wurde letztmalig in den 1960er Jahren geringfügig verändert und erscheint immer noch in derselben Gestaltung.

Der Name dieser Karten ist vermutlich in einer Art Marketingstrategie begründet. Piatnik nutzte diesen Namen während der 1920er Jahre und etablierte ihn damit für die Zukunft. Dabei wurde versucht, dem Spiel mithilfe des Images der Zigeuner ein geheimnisvolleres und mystischeres Erscheinungsbild zu vermitteln. Immerhin wurden Zigeuner als Angehörige der Sinti oder Roma verstanden. Von diesen wurde grundsätzlich angenommen, dass sie sich intensiv mit Wahrsagerei und dem Kartenlegen befassen würden. Der vermeintlich slawische Einfluss auf diese Karten wird durch die Darstellung in Ungarisch und Kroatisch noch verstärkt. Und hier erscheint auch eine bemerkenswerte Besonderheit, die diese Wahrsagekarten von anderen Decks unterscheidet. Angesprochen werden sollten ursprünglich vor allem Damen der gehobenen Gesellschaftsschichten. Daraus ergibt sich der Umstand, dass sich die Thematiken Geldverdienen oder Arbeiten gegen Geld nicht finden lassen. Die Zigeunerkarten sind ein ausgesprochen ausdrucksstarkes Medium, das sich detailiert mit Emotionen und Gefühlen auseinandersetzt. Deshalb wird es vorzugsweise für seelische Belange, Liebesfragen, persönliche Probleme und andere, die Psyche betreffende Begebenheiten zurate gezogen.

Obwohl die Zigeunerkarten mittlerweile immer mehr an Beliebtheit gewinnen, gibt es nur eine begrenzte Auswahl an Erfahrungsberichten und Literatur. Doch zwei Legeformationen haben sich als besonders hilfreich und aufschlussreich dargestellt. Es handelt sich einerseits um das so genannte keltische Kreuz, dass auch beim Tarot sehr gern benutzt wird. Hierbei werden zufällig 13 Karten ausgewählt, wobei im Vorfeld das Mischen vorzugsweise vom Fragesteller, beziehungsweise der Fragestellerin vorgenommen wurde. Diese Formation dient der Reflektion der gestellten Frage im Kontext der Vergangenheit, der Gegenwart und der absehbaren Zukunft. Der Fokus liegt auf den Aspekten der Fragen, die sich im Unterbewusstsein verbergen. Deshalb ist diese Formation besonders gut geeignet, um schwierige Situationen strategisch zu durchleuchten und anhand der gewonnen Einsichten eine Entscheidungsgrundlage zu erarbeiten. Die zweite, sehr beliebte Legemethode ist die so genannte Große Tafel. Diese Formation besteht aus allen Karten des Decks und wird in vier Reihen mit jeweils neun Karten ausgelegt, nachdem die Karten gemischt wurden. Im nächsten Schritt wird die individuelle Personenkarte gesucht, von der ausgehend dann in Richtung der aktuellen Themenkarte gedeutet wird, woraufhin im Anschluss der Rest des Decks betrachtet wird.

Aufgrund der ähnlichen Gestaltung werden die Zigeunerkarten häufig mit den Kipperkarten verwechselt. Doch bei etwas genauerer Betrachung wird ersichtlich, dass es sich tatsächlich um zwei verschiedene Kartendecks handelt. Grundsätzlich lassen sich „echte“ Zigeunerkarten daran erkennen, dass sie im Gegensatz zu ähnlichen Decks keine Nummerierung besitzen.

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