Schamanismus
Der Ursprung von Medizin und Religion wird im Allgemeinen als Schamanismus bezeichnet. Schamanen sind die Funktionsträger in ihrer jeweiligen Kultur. Durch das Verändern des Bewusstseinszustandes vermitteln sie nicht nur die Verbundenheit zur Natur, sondern sie regulieren auch die nichtsichtbare Geisterwelt mit der Welt der Erde. Der Schamane kann auch therapeutisch wirken und Krankheiten erkennen. Aber das sind nur wenige Tätigkeitsgebiete des Schamanismus. Der Schamane sieht über den Tellerrand hinaus und hat Einblicke in den Kosmos, die jedem herkömmlich Sterblichen verborgen bleiben. Er ist der Trancespezialist, denn er kann ungewöhnliche Bewusstseinszustände erreichen und in kosmische Sphären eindringen und dort sogar tätig werden. So stellt er die Harmonie wieder her und kann so Menschen heilen.
Was sich so leicht und einfach anhört, ist viel komplexer und für den Laien fast gar nicht zu verstehen. Um Krankheiten zu erkennen, begibt sich der Schamane auf eine spirituelle Reise, um den Grund für die Krankheiten zu suchen und zu finden. Diese Seelenreisen in die Unterwelt des menschlichen Daseins sind voller Gefahren. Ob ein Mensch die Veranlagungen für Schamanismus hat, lässt sich an verschiedenen Anzeichen erkennen. Solche Personen ziehen sich vollkommen zurück und leben fortan in der Einsamkeit. Sie meditieren und wirken auf andere Menschen oftmals abwesend. Sie haben prophetische Träume oder begegnen im Wach-Traum-Zustand bedeutungsvollen Tieren. Das Interessante an seiner Ekstase ist aber, dass er sie selbst herbeiführt. Teilweise nutzt er dazu Halluzinugene, um sich in diesen Zustand zu begeben.
Erst in den letzten Jahren hat sich der Schamanismus als Randgebiet der Esoterik in den westlichen Ländern entwickelt. Das geschah im Rahmen des gesteigerten Interesses an der Esoterik und dem Okkultismus. Die Menschen waren fasziniert von diesem Thema, was besonders heute wieder aktuell geworden ist. Angesichts unserer neuzeitlichen Probleme im Bereich der Kultur und Ökologie stellt sich die Frage, ob sich das Naturverständnis des Menschen nicht nachhaltig ändern muss. Die Arbeit der heutigen Schamanen ist darauf ausgerichtet, die Seele des Menschen zu vervollständigen. Somit werden abgespaltene Teile der Seele wieder in das Ganze integriert und störende Teile werden entfernt. Das weckt die Selbstheilungskräfte und sorgt dafür, dass der Mensch sie wieder nutzen kann.
Wie sieht Schamanismus heute aus? Auch in der Psychologie wird in abgewandelter Form der Schamanismus angewandt. In unserer heutigen Welt vergraben wir unsere Gefühle und glauben damit, dass wir sie verbannt haben. Doch sie schlummern weiter in unserem Unterbewusstsein und steuern unbemerkt unser handeln. Und genau dort sitzt das Problem. Seelische Verletzungen, die der Mensch erlitten hat, sind im Unterbewusstsein gespeichert und müssen wieder ins Licht geführt werden, damit der Mensch wieder ein glückliches Leben führen kann. Eine schamanische Heilsitzung kann Wunder vollbringen, denn nur so kommen die Probleme des Betroffenen zutage. Das geschieht nicht nur mit einer Sitzung, sondern es kann mehrere Wochen dauern, bis man die positiven Veränderungen an sich selbst spüren kann. Viele Menschen entscheiden sich auch für Fernsitzungen, damit sie ihr gewohntes Umfeld nicht verlassen müssen. Schamanismus besteht in der modernen Welt aus Ursachenforschung. Ziel ist es, bestimmte negative Ereignisse aus der Vergangenheit hervorzuholen, um die inneren Blockaden zu beseitigen. Nur dadurch gewinnt der Mensch sein Seelenheil zurück und kann ein entspannteres Leben führen.